Es soll nicht sein: Hamm 2008, Stadtlohn 2013, Schüren 2014 und Tengern 2017 heißen die Erstrunden-Endstationen der Westfalenpokal-Teilnahmen des SVB. Mit 1:2 unterlag man dem TuS Tengern im Kreis Minden-Lübbecke.
Nach einer etwa 90minütigen Anfahrt erreichte man das Ziel. Die Rahmenbedingungen der Partie waren jedoch leider nicht optimal. Der Fußballplatz in Tengern hat keine eigenen Kabinen, sondern nutzt normalerweise die Anlagen der anliegenden Sporthalle mit. Diese ist jedoch zur Zeit mit Legionellen verseucht, die Gemeinde verbietet die Nutzung der Duschen. Als Ausweichkabine diente eine andere Sporthalle – im drei Kilometer entfernten Nachbarort Hüllhorst. So war der Weg von und zur Kabine an diesem Tag nur mit dem Bus zu erledigen.
Um 17:05 Uhr rollte der Ball dann trotz allem. Bereits in der zweiten Spielminute hielt die SVB-Fraktion erstmals den Atem an: Tengern erobert den Ball im Mittelfeld, schneller Pass nach vorne auf Alexander Knicker. Nicholas Beermann kann ihm aber gerade noch den Ball vom Fuß wegnehmen. Knapp zehn Minuten später fand ein langer Ball den Weg den SVB-Strafraum. Beermann griff zunächst daneben und sorgte für allgemeines Durcheinander, aber letztlich konnten Florian Azvedo Kamp und Nicholas Beermann alle drei Einschussversuche irgendwie abwehren.
Der SVB hatte Probleme, ins Spiel zu finden. Tengern blieb die stärkere Mannschaft. In der 35. Minute kam Alexander Borchard frei zum Abschluss, traf den Ball aber nicht richtig. Sieben Minuten später setzte Knicker einen Schussversuch aus sieben Metern Entfernung über den Kasten.
Kurz vor der Pause kam dann plötzlich doch der SVB zu einer Chance. Nach einer Ecke rutschte Hollermann nur knapp am Ball und damit an der Führung vorbei.
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war das SVB-Glück aufgebraucht. Magnus Giersdorff setzte sich durch und hob den Ball über Beermann zum 1:0 ins Tor, unmittelbar darauf pfiff Schiedsrichter Ali Senol Halbzeit 1 ab. So ging es in die Pause. Nicht die Kabine, aus oben genannten Gründen. Mittlerweile regnete es, aber dank des Schiedsrichters konnte der SVB die Pause im Trockenen verbringen: im naheliegenden Vereinsheim des Tennis-Clubs Tengern.
Christoph Klein-Reesink stellte um, Lars Kormann sollte nicht mehr als hängende Spitze, sondern klassisch als zweiter Stürmer neben Alexander Hollermann agieren. Mit Erfolg: In der 50. Minute ging Kormann ging über links in den Sechzehner. Seine flache Hereingabe landet abgefälscht bei Sven Mersch – Tor! Ausgleich! Objektiv betrachtet etwas schmeichelhaft, aber das störte den SVB nicht weiter.
Nur drei Minuten später hätte Sven Mersch das Spiel sogar drehen können: Konter SVB, Hollermann auf Mersch, der scheiterte jedoch an Alexander Fischer im Tor und vergibt damit die Großchance. In der Folge wären die Gastgeber beinahe wieder in Führung gegangen: Maximilian Schwer tankte sich in den SVB-Strafraum, traf jedoch nur das Außennetz. Eine Viertelstunde später verfehlte Giersdorff das SVB-Tor per Direktabnahme nur um wenige Zentimeter.
Insgesamt wirkte die SVB-Abwehr nun aber kompakter und ließ weniger zu. So erreichte das Match die Schlussphase: Einmal schnupperte auch der SVB an der Führung, Lars Kormann bliebt jedoch bei seinem Vorstoß am Gegenspieler hängen.
Als man sich schon auf eine Verlängerung einstellte, passierte es dann: Ecke Tengern, Alexander Bügener versucht unter Druck, die Ecke ins Aus zu köpfen – und trifft unglücklich ins eigene Netz. In der Nachspielzeit hatte Daniel Brake aus kurzer Distanz noch einmal den Ausgleich auf dem Kopf, dann war Schluss.
So ging es zum Duschen – wieder zurück nach Hüllhorst mit dem Bus. Alles in allem war Tengern wohl die etwas bessere Mannschaft und daher sollen die schwierigen Umstände keine Entschuldigung sein, aber angenehmer haben sie den Ausflug eben auch nicht gerade gemacht. Nachdem der SVB auch im Kreispokal 2017/18 die Segel gestrichen hatte, stehen in der restlichen Saison kompakte 30 Pflichtspiele in der Landesliga auf dem Programm. Das erste wird am kommenden Sonntag im VR-Bank-Stadion stattfinden. Gegner ist Westfalia Gemen, Anstoß 15 Uhr.