Auf dem Papier liest es sich ordentlich: 6:3 beim B-Ligisten SF Gellendorf gewonnen, Kreispokal-Halbfinale erreicht. Alles gut?
Nicht ganz. Zur Halbzeit lagen die Landesliga-Kicker vom SVB 0:1 hinten und hatten tatsächlich keinen einzigen Torschuss zu verzeichnen. Kaum Ideen im Vorwärtsgang, oft zirkulierte der Ball zwischen Torwart Nicholas Beermann und der Innenverteidigung. So war man mit dem Rückstand zur Halbzeit nach Tor von Alexander Sandmann (40.) noch gut bedient, denn Gellendorf hatte sogar mehrere Chancen, die Führung früher oder höher zu gestalten.
So ging es sehr unzufrieden in die Kabine. Ärgerlicherweise musste Lucas Bahlmann auch noch zur Halbzeit verletzt vom Platz, nachdem er kurz zuvor mit dem Gellendorfer Torwart Peter Stegemann kollidiert war. Die spätere Diagnose: Nasenbeinbruch. Es konnte aus Sicht des SVB nur besser werden – und es wurde besser.
Der SVB im Angriff, Fabian Erber kommt zum Abschluss und trifft den Innenpfosten und von dort das Tor. Fünf Minuten später drehte Alexander Hollermann mit dem Treffer zur 2:1-Führung die Partie.
War Gellendorf damit geschlagen? Nicht ganz. 64. Minute, Philip Perlik zieht aus 30 Metern ab und trifft in den Winkel. 2:2, schönes Tor. Aber diesmal waren die Burgsteinfurter nicht geschockt, nur eine Minute später: Ecke, Kopfballduell und Christian Radecke trifft aus kurzer Distanz zum 3:2. Die Gellendorfer Zuschauer reklamierten zwar Abseits, aber Schiedsrichter Werner Monser erkannte den Treffer zu Recht an.
Aus Sicht der Gellendorfer wohl ein Tor, welches man phrasenhaft als „Tor zu einem psychologisch ungünstigen Zeitpunkt“ bezeichnen könnte. Die Rheinenser waren damit geschlagen, in den letzten zehn Minuten trafen noch Nico Schmerling, Kevin Behn sowie der Gellendorfer Robin Jaroniec per Eigentor für den SVB.
Und weil ein 6:2 nun wirklich ein Tor Unterschied zu viel gewesen wäre, setzten die Gastgeber den Schlusspunkt: Philip Perlik traf noch einmal. Die Erkenntnis des Tages hat noch einmal etwas Phrasenhaftes: Der SVB kann – wenn er an sich glaubt. Tut er das nicht, kann er nicht.
Im Kreispokal-Halbfinale wird man auf Vorwärts Wettringen treffen, der Termin steht noch nicht fest. Am kommenden Sonntag geht es, wie schon geschrieben, zu Grün-Weiß Nottuln. Dort wird es ein Wiedersehen mit Sascha Markmann geben, der von 2009 bis 2015 für den SVB spielte. Anstoß ist um 15 Uhr.